Familientherapie

Das Team der Arbeitsgruppe Familientherapie

Familientherapie - innovative Ansätze in der Behandlung psychischer Belastungen und Störungen

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Hintergrund: Eine psychische Erkrankung zu bewältigen ist keine leichte Aufgabe. Psychisch erkrankte Menschen, die aber zudem Eltern sind, stehen vor besonderen Herausforderungen. Wenn psychisch erkrankte Menschen minderjährige Kinder zu versorgen haben, steigen die Belastungen der Eltern um ein Mehrfaches. Psychisch erkrankte Eltern haben oft die Sorge, ihrer Elternrolle nicht gerecht werden zu können. Gleichermaßen weisen die Kinder von psychisch erkrankten Eltern ein mehrfach erhöhtes eigenes Erkrankungsrisiko auf. Auf diese Weise findet sich eine Tradierung psychischer Erkrankungen in Familien, oft über mehrere Generationen. Wenn dann noch eine Krisensituation, wie die COVID-19 Pandemie hinzukommt, eine chronische Fatigue oder eine schwere körperlichen Erkrankung sind diese Familien in ganz besonderer Weise betroffen. Die psychischen Begleit- und Folgesymptome bei diesen Eltern und Geschwistern finden in der Regelversorgung zu wenig Berücksichtigung. Daher haben wir uns auf solche schicksalshaften Konstellationen spezialisiert. Diesen Belastungen von Eltern und Kindern zu begegnen, die Entwicklungsrisiken der Kinder und Jugendlichen zu mindern und die wesentlichen Mechanismen psychischer Erkrankung im mehrgenerationalen Kontext zu verstehen, sind unsere Kernaufgaben. Dafür benötigen wir Ihre geschätzte Spende!

Das Projekt: Das Projekt entwickelt, erprobt und evaluiert innovative familientherapeutische Interventionen im Einzel- und Gruppenformat, mit dem Ziel, diese in die Versorgung der Klinik zu implementieren. Über einen Zeitraum von etwa 6 Monaten finden für Familien mit schwerer psychischer oder körperlichen Erkrankung Therapien mit sogenannten Multifamiliengruppen statt, in denen getrennten in Elterngruppen und Kindergruppen behandelt wird. Im weiteren Ablauf werden die Therapieprozesse von Eltern und Kindern wieder zusammengeführt. In der Erforschung der Prozesse werden zudem die Rollen von Vätern und Müttern und ihre Auswirkungen auf die Kinder und Jugendlichen untersucht.

Das Ziel: Die Erkenntnisse und Erfahrungen aus diesem familientherapeutischen Konzept sollen direkt in die Regelversorgung am UKE überführt werden und einer maximalen Anzahl von betroffenen Eltern und Kindern zugänglich gemacht werden. Das Projekt steht dafür ein, ein Bewusstsein für die Bedeutung des familiären Gefüges für psychische Gesundheit zu schaffen und hierfür in unserem Gesundheitssystem wirksame Kompetenzen aufzubauen.

Wollen Sie mehr wissen? Sprechen Sie mit uns! +49 (0) 40 7410 53603

Prof. Dr. Silke Wiegand-Grefe

Lesen Sie über uns (Auswahl von aktuellen, internationalen Forschungspublikationen):

  • Waldmann, T., Schaible, J., Stiawa, M., Becker, T., Wegscheider, K., Adema, B., Wiegand-Grefe, S., & Kilian, R. (2023). The cost-utility of an intervention for families with a parent having a mental illness: A health economic evaluation of a randomized controlled trial. CHILD ADOL PSYCH MEN. https://doi.org/10.21203/rs.3.rs-3245485/v1
  • Wiegand-Grefe, S., Warkentin, H., Adema, B., Daubmann, A., Kilian, R., Winter, S., Lambert, M., Wegscheider, K., & Busmann, M. (2023). Families with Mentally Ill Parents and Their Partners: Overlaps in Psychiatric Symptoms and Symptom Coping. INT J ENV RES PUB HE, 20(7), 5240. https://doi.org/10.3390/ijerph20075240
  • Elbracht, T., Busmann, M., Adema, B., Daubmann, A., Kilian, R., Winter, S., Lambert, M., Wegscheider, K., & Wiegand-Grefe, S. (2023). Associations of symptom severity of mentally ill parents on family functioning and children's mental health. Psychology, 14(2), 213-230. https://doi.org/10.4236/psych.2023.142013
  • Wiegand-Grefe, S., Liedtke, A., Morgenstern, L., Hoff, A., Csengoe-Norris, A., Johannsen, J., Denecke, J., Barkmann, C., Grolle, B., Daubmann, A., Wegscheider, K., & Boettcher, J. (2022). Health-Related Quality of Life and mental health of families with children and adolescents affected by rare diseases and high disease burden: the perspective of affected children and their siblings. BMC PEDIATR, 22(1), 596. [596]. https://doi.org/10.1186/s12887-022-03663-x
  • Rihm, L., Dreier, M., Rezvani, F., Wiegand-Grefe, S., & Dirmaier, J. (2022). The psychosocial situation of families caring for children with rare diseases during the COVID‑19 pandemic: results of a cross‑sectional online survey. ORPHANET J RARE DIS, 17(1), 449. [449]. https://doi.org/10.1186/s13023-022-02595-0

Verantwortlich für den Inhalt
Autorin: Prof. Dr. Silke Wiegand-Grefe
Erstellung: 05.01.2024
Letzte Änderung: 17.01.2024