Angststörungen

Alternative Bezeichnungen:

Angst


Panik


Phobie


Agoraphobie


Soziale Phobie


Spezifische (isolierte) Phobien


Generalisierte Angststörung


Panikstörung

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  • Diagnostik
  • Behandlung
  • Studien
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  • Kliniken
  • Kurzdefinition

    Erkrankungsbild

    Jeder Mensch kennt das Gefühl der Angst. Angst ist eine sinnvolle und wichtige Reaktion, da sie uns vor gefährlichen Situationen warnt. Angststörungen sind psychische Störungen, bei denen Angst ohne äußeren Anlass und zumeist weit übersteigert auftritt und dadurch die Lebensführung und die Lebensfreude beeinträchtigt. Es existieren verschiedene Formen der Angststörung. Diese sind:

    1. Phobische Störungen:

    Phobische Störungen sind eine Gruppe von Störungen, bei der Angst ausschließlich oder überwiegend durch eindeutig definierte, eigentlich ungefährliche Situationen hervorgerufen wird. In der Folge werden diese Situationen typischerweise vermieden oder mit Furcht ertragen. Zu den phobischen Störungen gehören:

    • Agoraphobie (Platzangst): Es bestehen Befürchtungen das Haus zu verlassen, Geschäfte zu betreten, in Menschenmengen oder öffentlichen Plätzen zu sein oder alleine mit Bahn, Bus, Flugzeug zu reisen. In diesen gefürchteten Situationen treten körperliche und psychische Angstsymptome auf, z.B. Herzklopfen, Herzrasen, Schweißausbruch, Mundtrockenheit, Schwindel, Benommenheit. Die Betroffenen versuchen auslösende Situationen zu vermeiden und sind durch die Angstsymptome oder das Vermeidungsverhalten emotional belastet.
    • Soziale Phobie (Ängste in sozialen Situationen): Es bestehen Ängste vor prüfender Betrachtung durch andere Menschen, die zur Vermeidung sozialer Situationen führen. Soziale Phobien sind häufig mit niedrigem Selbstwertgefühl und Furcht vor Kritik verbunden. Sie äußern sich in Symptomen wie Erröten, Händezittern, Übelkeit oder Drang zum Wasserlassen. Diese treten ausschließlich in sozialen Situationen auf, z.B. Essen, Sprechen in der Öffentlichkeit, Teilnahme an kleinen Gruppen. Die Betroffenen sind emotional belastet durch die Symptome oder das Vermeidungsverhalten.
    • Spezifische Phobien: Menschen mit einer spezifischer Phobie fürchten sich vor einem spezifischen Objekt (z.B. Spinne, Hund, Spritze, Genuss von Speisen) oder einer Situation (Höhe, Fliegen, Anblick von Blut oder Verletzungen, Dunkelheit, Zahnarztbesuch) oder einem Ort (z.B. geschlossene Räume, Krankenhaus). Bei Konfrontation mit dem angstauslösenden Objekt beziehungsweise der Situationen kann es zu Panikerleben (z.B. mit Herzrasen, Schwitzen, Unruhe, Benommenheit) und starken Ängsten und Hilfslosigkeitsgefühlen kommen. Die Angst wird von den Betroffenen als übertrieben eingeschätzt. Häufig entwickelt sich dadurch ein Vermeidungsverhalten, das zusätzlichen Leidensdruck auslöst.

    2. Andere Angststörungen:

    Diese Angststörungen sind nicht auf eine bestimmte Umgebungssituation bezogen. Zu den anderen Angststörungen gehören:

    • Generalisierte Angststörung (länger bestehende, häufig unbegründete Angst und Besorgtheit): Die wesentlichen Symptome sind eine generalisierte und anhaltende Angst mit Anspannung, Besorgnis und Befürchtungen in Bezug auf alltägliche Ereignisse. Ängste äußern sich in ständiger Nervosität, Zittern, Muskelspannung, Schwitzen oder Benommenheit. Häufig wird die Sorge geäußert, dass Betreffende selbst oder Angehörige erkranken könnten oder einen Unfall haben. Die Symptome müssen mindestens 6 Monate bestehen.
    • Panikstörung (anfallsartige Angst): Panikstörungen äußern sich durch wiederholte schwere Angstattacken (Panik), die sich nicht auf besondere Auslöser beschränken, sondern unvorhersehbar sind. Die wesentlichen Symptome sind wie bei anderen Angsterkrankungen körperliche und psychische Angstsymptome, z.B. Herzklopfen, Herzrasen, Erstickungsgefühle, Schweißausbruch, Schwindel, Benommenheit. Oft entsteht auch die Furcht zu Sterben, vor Kontrollverlust und Angst, wahnsinnig zu werden. Panikattacken beginnen zumeist plötzlich und sie errreichen innerhalb von Minuten ein Maximum.

  • Diagnostik

    Die Diagnose wird durch einen Arzt oder Psychologen gestellt. Die diagnostischen Schritte und Maßnahmen unterscheiden sich bei verschiedenen psychischen Störungen. Allgemein gehört zur Diagnostik:

    • die Besprechung der aktuellen Problemsituation,
    • die Erhebung eines sog. psychopathologischen Befundes, in dem psychische und körperliche Symptome systematisch erfragt werden,
    • bestehende und/oder frühere psychische und körperliche Erkrankungen,
    • psychosoziale Auswirkungen der psychischen Probleme,
    • aktuelle und/oder frühere psychotherapeutische und medikamentöse Therapien und deren Wirksamkeit,
    • Diagnostik und Ausschluss körperlicher Erkrankungen, z.B. durch körperliche Untersuchungen, Bluttests, EKG, etc.,
    • ggf. weiterführende psychologische Tests oder sog. standardisierte diagnostische Interviews.

    Die Diagnose wird anhand der diagnostischen Kriterien der „Internationalen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme“ (ICD-10) gestellt.

  • Behandlung

    Die Behandlung von Angststörungen richtet sich nach sog. Leitlinien. In Leitlinien wird die Wirksamkeit verschiedener Therapien von Experten bewertet und Empfehlungen hinsichtlich der aktuell besten Behandlungsmöglichkeiten gegeben. Auch wenn es bei verschiedenen Angststörungen kleine Unterschiede hinsichtlich der wirksamsten Therapiemöglichkeiten gibt, sind die übergeordneten Therapieempfehlungen:

    Behandlung mit Psychotherapie entweder mit oder ohne gleichzeitige Pharmakotherapie

    Psychotherapie:

    • 1. Wahl: Kognitive Verhaltenstherapie (KVT)
    • 2. Wahl: Psychodynamische Therapie wenn KVT nicht wirksam

    Pharmakotherapie:

    • Antidepressiva (nach Zulassung für verschiedene Angststörungen)

    Sonstige Therapien:

    • Sport
    • Selbsthilfe

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