Gürtelrose
Alternative Bezeichnungen:
Herpes zoster
Zoster
Zoster-Infektion
- Kurzdefinition
- Diagnostik
- Behandlung
- Studien
- Kontakt
- Kliniken
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Kurzdefinition
Die Gürtelrose (Herpes zoster) ist die Zweiterkrankung der Windpocken-Virus-Infektion (Varizella-Zoster-Infektion). Dieses Virus kann zwei verschiedene Krankheitsbilder auslösen. Zunächst können Windpocken (Varizellen) entstehen, eine Krankheit, welche die meisten Menschen vor der Einführung der Windpocken-Impfung bereits als Kinder durchgemacht haben. Wenn der Windpocken-Ausschlag verschwunden ist, bleibt das Virus im menschlichen Organismus und nistet sich in den Hirnnerven und in den Nervenwurzeln des Rückenmarks (Spinal- und Hirnnervenganglien) ein. Mit zunehmendem Alter und unter bestimmten Umständen, zum Beispiel bei einer geschwächten Immunabwehr, beginnen sich die Viren erneut zu vermehren, wandern den Nerv entlang nach außen an die Haut und lösen die Gürterose aus mit halb- oder beidseitigem Befall mehrerer Hautnervensegmente, die durch schmerzhafte und gruppiert stehende Bläschen auf gerötetem Grund gekennzeichnet ist. Dies ist insbesondere bei einer vorübergehenden oder krankheitsbedingten Abwehrschwäche sowie bei höherem Lebensalter, was ebenfalls zu einer Abnahme der Abwehrfunktionen des Immunsystems führt, der Fall. Auch Traumata, Stress, UV-Strahlung und die Abwehr schwächende Medikamente können das Auftreten eines Herpes zoster begünstigen. Gelegentlich tritt Herpes zoster auch spontan bei jungen, gesunden Menschen auf. Als Komplikation gefürchtet sind die Neuralgien des Zoster, die Monate bis Jahre nach der Infektion als postzosterische Neuralgie verbleiben können und quälende Schmerzsymptomen hervorrufen können.
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Diagnostik
Das klinische Bild ist in der Regel wegweisend . Virusnachweise aus der Läsion oder immunologisch durch eine Blutuntersuchung, sind nur in Problem- und Zweifelsfällen nötig.
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Behandlung
Eine innerliche virustatische Therapie sollte möglichst innerhalb 72 Stunden nach Beginn der Hautsymptomatik beginnen. Bei schwerem Verlauf und immungeschwächten Patienten wird das Virustatikum intravenös für 7-10 Tage verabreicht. Bei älteren Patienten mit Zoster im Kopfbereich (Zoster ophthalmicus mit Augenbefall und Zoster oticus) ist immer eine intravenöse antivirale Therapie vorzuziehen. Begleitend erfolgt eine äußerliche Therapie. Von besonderer Bedeutung ist die medikamentöse Einstellung der oftmals starken Schmerzen.
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Studien
Weshalb werden klinische Studien durchgeführt?
Für viele Patienten hat das derzeit verfügbare Behandlungsangebot nicht zu einer Verbesserung des Hautbefundes geführt und sie setzen Ihre Hoffnungen auf die Fortschritte der Medizin. Von dem Zeitpunkt an, wo ein wirksames Arzneimittel/Medikament entdeckt wird - bis es verschrieben werden darf, vergehen oftmals viele Jahre. In diesem Zeitraum wird das Medikament aber bereits schon innerhalb klinischer Studien eingesetzt um weitere Erkenntnisse zu Wirksamkeit und Verträglichkeit über einen längeren Zeitraum zu erhalten. Alle als wirksam zugelassenen Medikamente wurden zuvor in Studien überprüft.
Studienpatienten werden besonders intensiv betreut und regelmäßig untersucht. Hierfür besonders ausgebildete Ärzte, die eine Studie durchführen, folgen einem von Spezialisten und weltweiten Experten entwickelten und von staatlichen Behörden geprüften Behandlungsplan. In diesem „Studienprotokoll“ ist beschrieben, was warum wann getan werden soll. Nur Ärzte mit besonderer Qualifikation und Erfahrung dürfen klinische Studien durchführen. Alle Patienten werden besonders sorgfältig beobachtet und begleitet. Wenn Sie als Patient an einer Studie teilnehmen, erhalten Sie entweder die beste zur Zeit bekannte Therapie, oder Sie erhalten eine Behandlung, von der die Studienärzte mit guten Argumenten annehmen, dass sie wirksamer oder verträglicher ist als die bisherigen Therapieoptionen.
An unserem Forschungsinstitut „Competenzzentrum Dermatologische Forschung – CeDeF“ werden zu unterschiedlichen Hauterkrankungen klinische Studien zu durchgeführt. Hierzu gehören stets die Diagnosen „Psoriasis (Schuppenflechte)“, Neurodermitis, Chronische Wunden und Prurigo nodularis. Auch zu anderen Diagnosen werden regelmäßig klinische Studien durchgeführt.
Wie läuft eine klinische Studie ab?
Bevor Sie als Patient an einem Studienprogramm teilnehmen, wird Sie Ihr Studienarzt gemeinsam mit seinem Team anhand einer ausführlichen Patienteninformation aufklären und zu allen Ihren Fragen sowohl vor als auch während der Studie Stellung nehmen. Nachdem überprüft wurde, ob Sie für die Studie infrage kommen und Sie ausführlich untersucht worden sind, werden Sie als Studienpatient von einem persönlichen Studienarzt/ärztin durchgehend betreut und behandelt. Hierbei werden in Abhängigkeit der Therapie regelmäßig eine ganze Reihe an Untersuchungen durchgeführt und der Hautbefund regelmäßig begutachtet. Mit der Teilnahem an einer klinischen Studie ergibt sich für den Patienten die Möglichkeit, schon vor der Zulassung eines neuen Medikamentes mit diesem behandelt zu werden. Ist die neue Therapie besser als die bisherige, so kann der Studienteilnehmer früher von den Vorteilen der neuen Behandlung profitieren.
Gerne informieren wir Sie über Ihre Möglichkeiten, im Rahmen einer Studie behandelt zu werden. Unsere aktuellen klinischen Studien finden Sie hier.
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Kontakt
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen – IVDP
CeDeF – Studienambulanzen / Privatambulanz
Direktor: Prof. Dr. Matthias Augustin
Martinistrasse 52
20246 HamburgTerminvereinbarung:
Anmeldung CeDeF-Studienambulanz
Tel.: 040 –7410-59504
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Kliniken
Haftungsausschluss
Die auf unserer Internetseite kostenlos bereitgestellten Informationen (zu bestimmten Krankheitsbildern) wurden nach bestem Wissen zusammengestellt, um interessierten Lesern einen ersten Überblick über mögliche Erkrankungen und Therapiemöglichkeiten zu geben. Sie sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und ersetzen in keinem Falle eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch eine approbierte Ärztin oder einen approbierten Arzt. Die Informationen können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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