Hirsutismus

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  • Kurzdefinition

    Vermehrte Behaarung der Frau vom männlichen Typ. Idiopathisch auf dem Boden einer ge-steigerten Empfindlichkeit der Haarfollikel gegenüber Androgenen oder aber symptomatisch infolge vermehrter Bildung von Androgenen.

  • Diagnostik

    Falls eine endokrine Ursache besteht, findet man häufig ein Ungleichgewicht zwischen männlichen und weiblichen Hormonen. Dies kann an einer Störung in der Nebennierenrinde oder den Eierstöcken beruhen, denn hier werden die männlichen Hormone produziert. Selten ist hierfür ein Tumor in den betreffenden Organen verantwortlich. Es müssen daher sowohl die männlichen Geschlechtshormonen (Androgenen) als auch die weiblichen Hormone gemessen werden. Da die Geschlechtshormone zu einem große Teil an Eiweißmoleküle gebunden sind, müssen auch diese gemessen werden, um eine Ursache aufgrund eines Ungleichgewicht aus freien aktiven und gebundenen inaktiven Hormonen auszuschließen. Außerdem sollten andere hormonelle Erkrankungen ausgeschlossen werden. Hierzu sollten neben den Schilddrüsenhormonen auch die Hormone der Hirnanhangsdrüsen und die weiteren Nebennierenhormone überprüft werden. Zusätzlich muss in einem Teil der Fälle eine Bildgebung z.B. der Nebennieren oder Eierstöcke erfolgen. Wichtig für die Blutanalysen ist, dass die Blutentnahmen morgens und in einer bestimmten Phase des Zyklus (kurz nach Einsetzen der Regelblutung) stattfinden und dass die Betroffenen keine Medikamente einnehmen, welche die Erkrankungen verschleiern bzw. die Blutwerte verändern können. Hierzu zählen cortisonhaltige Präparate, Kontrazeptiva, aber auch antihormonelle Therapien, Stoffe für den Muskelaufbau oder auch bestimmte Mittel gegen Pilzerkrankungen bzw. zur HIV-Therapie.

  • Behandlung

    Die Therapie richtet sich in erster Linie nach der Ursache. Im seltenen Fall eines nachgewiesenen hormonbildenden Tumors muss dieser ggf. entfernt werden. Beim nicht-klassischen AGS (late-onset) kann man durch einen niedrig dosierten Einsatz von Cortisol die Produktion der Androgene in der Nebenniere bremsen. Wegen möglicher Nebenwirkungen wird diese Therapie jedoch meist nur vorübergehend bei zeitgleich bestehendem Kinderwusch durchgeführt. Bei endokrinen Störungen aufgrund eines PCO-Syndroms kann zunächst eine Gewichtsreduktion oder eine Therapie mit Metformin zu einer Besserung führen. Führt dies jedoch zu keiner Beschwerdelinderung oder ist eine ursächliche Behandlung des Hirsutismus nicht möglich, zum Beispiel aufgrund eines genetischen Defekts, eines Enzymdefektes oder einer verstärkten Empfindlichkeit der Organe gegenüber Androgenen, dann kann eine z.B. Behandlung mit Hormonpräparaten erfolgen. Hierzu eignen sich neben speziellen Anti-Androgenen auch orale Kontrazeptiva ("Pille"). Dies erfordert eine enge Zusammenarbeit mit den Gynäkologen. Zusätzliche Möglichkeiten bietet die mechanische Haarentfernung (Epilation z. B. mit Hilfe von Laserstrahlen oder Nadelepilation mit Elektrolyse), welche in der Hand eines erfahrenen Dermatologen zu guten kosmetischen Ergebnissen führen kann.

  • Studien

    Derzeit keine Studien.

  • Kontakt

    Die Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie bietet montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 16h (freitags bis 14h) Termine in unserer endokrinologischen Ambulanz unter der Telefonnummer +49 (0) 40 7410 20901 an.

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