Implantatentzündung

Alternative Bezeichnungen:

Periimplantitis


Implantatentzündung

  • Kurzdefinition
  • Diagnostik
  • Behandlung
  • Studien
  • Kontakt
  • Kliniken
  • Kurzdefinition

    Die Periimplantitis ist eine Entzündung im Bereich der das Implantat umgebenden Hart- und Weichgewebe. Sie ähnelt der Parodontitis am Zahn, verläuft jedoch deutlich schneller.

  • Diagnostik

    Die Anlagerung von Plaque und Bakterien auf der Implantatoberfläche führt zur Entzündung der periimplantären Schleimhaut, s.g. periimplantären Mukositis. Wenn sich die Entzündungsprozesse auf den periimplantären Knochen ausbreiten, wird die Mukositis zur Periimplantitis. Aktive, nicht behandelte Parodontitiden und schlechte Mundhygiene begünstigen diesen Prozess. Dabei spielen solche Risikofaktoren, wie Diabetes, Nikotin- und Alkoholkonsum, Immunsuppression, Bestrahlung, Bruxismus und Osteoporose eine wichtige Rolle. Ebenso kann eine fehlerhafte Implantatsuprakonstruktion (die Zahnkrone) durch erschwerte Hygienefähigkeit die Plaqueanlagerung begünstigen und periimplantäre Entzündungen verursachen. Zu den häufigen Symptomen zählen Mundgeruch, Zahnfleischrückgang oder Blutung beim Zähneputzen, bis hin zur Implantatlockerung und Verlust des Implantats. Die Diagnostik setzt sich aus der klinischen und röntgenologischen Untersuchung. Klinisch wird die periimplantäre Zahnfleischtasche sondiert. Dabei wird auf auftretende Blutung und Eiteraustritt geachtet. Die Taschentiefe sollte möglichst mit der Situation vor der prothetischen Versorgung verglichen werden, um den Ausmaß den Knochenrückganges beurteilen zu können. Bei der röntgenologischen Untersuchung werden intraorale Aufnahmen angefertigt, auf denen man den Knochenrückgang und entstandenen Defekt beurteilen kann.

  • Behandlung

    Je nach Stadium der Erkrankung sowie Vorhandensein der zusätzlichen Risikofaktoren ist die Therapie unterschiedlich. Dennoch besteht das Ziel der Therapie der Periimplantitis in Entfernung der supra- und subgingivalen Plaque, Schaffung hygienefähiger periimplantärer Verhältnisse sowie Verbesserung der häuslichen Mundhygiene. Die Therapie einer periimplantären Mukositis setzt sich aus einer mechanisch-chemischer Reinigung, bei der die Implantatoberfläche von Plaque befreit wird. Dies erfolgt mit schall- und ultraschallbetriebenen Instrumenten, Luft-Pulver-Wasserschtrahlsystemen und kann durch desinfizierende Methoden, wie Chlorhexidin- und Betaisodona-Spülungen, photodynamische Therapie oder Ozon-Behandlung unterstützt werden. Bei manifester Periimplantitis ist die Behandlung schwieriger. Je nach Stadium der Erkrankung und dem Ausmaß des Knochendefektes ist alleinige Plaquentfernung nicht mehr ausreichend. Oftmals ist eine chirurgische Intervention notwendig. Dabei wird das Implantat durch einen Schleimhautschnitt freigelegt und die Implantatoberfläche unter Sicht gereinigt. Anschließend kann der Knochendefekt mit Knochenaufbaumaterialien aufgefüllt werden. Zu Prävention einer erneuten Periimplantitis ist die Therapienachsorge entscheidend. Dabei wird der Patient in ein Recall-System mit regelmäßigen Kontrollterminen integriert, um möglichst früh erneute Entzündungen der periimplantären Gewebe zu erfassen und rechtzeitig intervenieren zu können. Die Therapie sollte sich zusammensetzen aus professioneller Zahnreinigung, Entfernung von möglichen Plaqueretentionsstellen (überstehende Füllungsränder, Kronenrändert, etc.), Mundhygieneinstruktion und am Wichtigsten einer gewissenhaften individualisierten häuslichen Mundhygiene (Zahnbürste, angepasste Interdentalbürsten und ggf. Zahnseide).

  • Studien

    • Nergiz I, Arpak N, Bostanci H, Scorziello TM, Schmage P. Stability of loaded and unloaded implants with different surfaces. Int J Oral Maxillofac Implants. 24(2), 289-98 (2009) 3-4.
    • Schmage P. Befundorientiertes Behandlungskonzept bei periimplantären Infektionen mit kombiniertem Einsatz mechanischer und desinfizierender Methoden - Übersicht und Falldarstellungen -. Parodontologie 21(4), 339-358 (2010)
    • Schmage P, Thielemann J, Nergiz I, Scorziello TM, Pfeiffer P. Effects of 10 cleaning instruments on four different implant surfaces. Int J Oral Maxillofac Implants. 27(2), 308-17 (2012)3-4.
    • Schmage P, Kahili F, Nergiz I, Scorziello TM, Platzer U, Pfeiffer P. Cleaning effectiveness of implant prophylaxis instruments. Int J Oral Maxillofac Implants. 29(2), 331-7 (2014)3-4.
    • Schwarz F, Becker K, Bastendorf KD, Cardaropoli D, Chatfield C, Dunn I, Fletcher P, Einwag J, Louropoulou A, Mombelli A, Ower P, Pavlovic P, Sahrmann P, Salvi GE, Schmage P, Takeuchi Y, Van Der Weijden F, Renvert S. Recommendations on the clinical application of air polishing for the management of peri-implant mucositis and peri-implantitis. Quintessence Int. 47(4), 293-6(2016).

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