Juckreiz
Alternative Bezeichnung:
Pruritus
- Kurzdefinition
- Diagnostik
- Behandlung
- Studien
- Kontakt
- Kliniken
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Kurzdefinition
Juckreiz (Pruritus) ist eine der wichtigen Alarm- und Warnfunktionen der Haut. Es beschreibt ein unangenehmes, subjektives Missempfinden, das einen reflexartigen Kratzimpuls hervorruft. Es ist das häufigste Symptom das vom Hautorgan ausgeht und tritt bei einer Vielzahl dermatologischer und internistischer oder aber auch im Rahmen psychiatrischer Erkrankungen auf. Juckreiz kann durch physikalische oder auch psychische Faktoren verändert sein, z.B. Verstärkung durch Bekleidung (Wollfasern), Wärme oder Stress, Verminderung durch Kälte und Ablenkung. Der Juckreiz kann sowohl durch entzündliche Vorgänge in der Haut als auch durch bestimmte juckreizfördernde (pruritogene) Substanzen erfolgen, die aufgrund unterschiedlicher Ursachen im Gewebe freigesetzt werden.
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Diagnostik
Die genaue Befragung des Patienten ist für die Ursachenfindung von besonderer Bedeutung. Wichtig ist zunächst die Frage, ob der Juckreiz mit Symptomen an der Haut verursacht. Dann sind weiterhin die Lokalisation und die Ausdehnung, das zeitliche Auftreten, Verschlimmerungsfaktoren und Kratzgewohnheiten bedeutsam. Je nach Befund der Befragung gilt es, nach weiteren Ursachen wie allergologische Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen, Hormonstörungen, Organerkrankungen oder möglichen Medikamentennebenwirkungen zu fahnden.
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Behandlung
Auf der Basis der Untersuchungsergebnisse wird ein individueller Behandlungsplan entwickelt. So sollte zunächst die Erkrankung, die den Pruritus verursacht, behandelt werden. Auch juckende oder schmerzende Kratzspuren müssen behandelt werden. Bei langjährigem Pruritus ist jedoch häufig trotz intensiver Ursachensuche der ursprüngliche Grund des Symptoms nicht mehr erkennbar. In diesen Fällen kann der Juckreiz nach einem bestimmten Stufenprogramm symptomatisch innerlich und/oder äußerlich therapiert werden. Die Therapie des Pruritus richtet sich nach der auslösenden Ursache. Beim Juckreiz ohne erkennbare Ursache kann die Therapie schwierig und unbefriedigend sein. Zum Einsatz kommen äußerliche juckreizstillende und antientzündliche Cremes, Lotionen oder Lösungen. Gerbstoffen, Harnstoff, Zink oder Teer wirken juckreizlindernd, sowie beruhigend bei Hautirritationen und fördern die Wundheilung. Äußerlich betäubende Medikamente (z.B. Polidocanol) unterbinden das Empfindungsvermögen in diesem Hautareal und sind ebenfalls äußerlich anzuwenden. Es stehen eine ganze Reihe erprobter und neu entwickelter Medikamente zur Verfügung. Die eingeleiteten Therapien müssen über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden. Häufig ist eine Therapie über Monate notwendig.
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Studien
Weshalb werden klinische Studien durchgeführt?
Für viele Patienten hat das derzeit verfügbare Behandlungsangebot nicht zu einer Verbesserung des Hautbefundes geführt und sie setzen Ihre Hoffnungen auf die Fortschritte der Medizin. Von dem Zeitpunkt an, wo ein wirksames Arzneimittel/Medikament entdeckt wird - bis es verschrieben werden darf, vergehen oftmals viele Jahre. In diesem Zeitraum wird das Medikament aber bereits schon innerhalb klinischer Studien eingesetzt um weitere Erkenntnisse zu Wirksamkeit und Verträglichkeit über einen längeren Zeitraum zu erhalten. Alle als wirksam zugelassenen Medikamente wurden zuvor in Studien überprüft.
Studienpatienten werden besonders intensiv betreut und regelmäßig untersucht. Hierfür besonders ausgebildete Ärzte, die eine Studie durchführen, folgen einem von Spezialisten und weltweiten Experten entwickelten und von staatlichen Behörden geprüften Behandlungsplan. In diesem „Studienprotokoll“ ist beschrieben, was warum wann getan werden soll. Nur Ärzte mit besonderer Qualifikation und Erfahrung dürfen klinische Studien durchführen. Alle Patienten werden besonders sorgfältig beobachtet und begleitet. Wenn Sie als Patient an einer Studie teilnehmen, erhalten Sie entweder die beste zur Zeit bekannte Therapie, oder Sie erhalten eine Behandlung, von der die Studienärzte mit guten Argumenten annehmen, dass sie wirksamer oder verträglicher ist als die bisherigen Therapieoptionen.
An unserem Forschungsinstitut „Competenzzentrum Dermatologische Forschung – CeDeF“ werden zu unterschiedlichen Hauterkrankungen klinische Studien zu durchgeführt. Hierzu gehören stets die Diagnosen „Psoriasis (Schuppenflechte)“, Neurodermitis, Chronische Wunden und Prurigo nodularis. Auch zu anderen Diagnosen werden regelmäßig klinische Studien durchgeführt.
Wie läuft eine klinische Studie ab?
Bevor Sie als Patient an einem Studienprogramm teilnehmen, wird Sie Ihr Studienarzt gemeinsam mit seinem Team anhand einer ausführlichen Patienteninformation aufklären und zu allen Ihren Fragen sowohl vor als auch während der Studie Stellung nehmen. Nachdem überprüft wurde, ob Sie für die Studie infrage kommen und Sie ausführlich untersucht worden sind, werden Sie als Studienpatient von einem persönlichen Studienarzt/ärztin durchgehend betreut und behandelt. Hierbei werden in Abhängigkeit der Therapie regelmäßig eine ganze Reihe an Untersuchungen durchgeführt und der Hautbefund regelmäßig begutachtet. Mit der Teilnahem an einer klinischen Studie ergibt sich für den Patienten die Möglichkeit, schon vor der Zulassung eines neuen Medikamentes mit diesem behandelt zu werden. Ist die neue Therapie besser als die bisherige, so kann der Studienteilnehmer früher von den Vorteilen der neuen Behandlung profitieren.
Gerne informieren wir Sie über Ihre Möglichkeiten, im Rahmen einer Studie behandelt zu werden. Unsere aktuellen klinischen Studien finden Sie hier.
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Kontakt
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen – IVDP
CeDeF – Studienambulanzen / Privatambulanz
Direktor: Prof. Dr. Matthias Augustin
Martinistrasse 52
20246 HamburgTerminvereinbarung:
Anmeldung CeDeF-Studienambulanz
Tel.: 040 –7410-59504
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Kliniken
Haftungsausschluss
Die auf unserer Internetseite kostenlos bereitgestellten Informationen (zu bestimmten Krankheitsbildern) wurden nach bestem Wissen zusammengestellt, um interessierten Lesern einen ersten Überblick über mögliche Erkrankungen und Therapiemöglichkeiten zu geben. Sie sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und ersetzen in keinem Falle eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch eine approbierte Ärztin oder einen approbierten Arzt. Die Informationen können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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