Nesselsucht
Alternative Bezeichnungen:
Urtikaria
Nesselfieber
Quaddelsucht
- Kurzdefinition
- Diagnostik
- Behandlung
- Studien
- Kontakt
- Kliniken
-
Kurzdefinition
Eine Urticaria ist eine Erkrankung der Haut mit Quaddelbildung, Rötung und Juckreiz. Charakteristisch ist im Besonderen die vorübergehende Bildung von Quaddeln mit einem Durchmesser von Millimetern bis Zentimetern, die innert Minuten bis Stunden wieder von alleine zurückgehen. Ca. ¼ der Bevölkerung hat einmal im Leben eine Urticaria. Bei ca. 40% der Betroffenen können diese Beschwerden mehr als 6 Wochen anhalten (chronische Urtikaria). Die Ursachen sind vielfältig: Physikalische Ursachen (kalte Luft, Wasser, Wind, Wärme) , Mechanische Auslöser ( Druck, Scherkräfte, Vibration), Hitze, Sonne ( UV-Licht), Erhöhung der Köpertemperatur (z.B. bei Stress, beim Duschen, Baden oder beim Sport) , bei Kontakt mit Wasser, oder im Rahmen von Allergien (Nahrungsmittel, Insektengift, Arzneimittel, Pollen). Auch Stress oder Aufregung können eine Urticaria hervorrufen. Besonders häufig ist eine Urticaria nach Infekten zu beobachten. Diese Infekte können subklinisch verlaufen (d.h. sie machen keine Symptome und man merkt diese häufig nicht). Hierunter fallen beispielsweise Infekte der oberen Luftwege oder Infekte des Magen-Darm-Traktes. Die Erkrankung ist in aller Regel gutartig und geht in den meisten Fällen von selbst wieder zurück.
-
Diagnostik
Die Anamnese (genaue Befragung der Patienten) bildet die Grundlage für die Ursachenfindung: Häufigkeit, Dauer, tageszeitliche Änderung der Quaddeln, Merkmale einer Allergie, das Auftreten von begleitenden Schwellungen der Gesichts- und Schleimhäute, Unverträglichkeiten gegenüber Nahrungsmitteln, Medikamenten und physikalischen Reizen, die Medikamenteneinnahme, bisherige Therapien und Hinweise für Infekte (Magen-Darm-Infekte, Infekte der oberen Luftwege) sind bei der Suche nach der Ursache von ganz besonderer Bedeutung. Zu unterscheiden ist immer eine akute Urtikaria von einer chronischen Urtikaria (mehr als 6 Wochen bestehend). Bei einer chronischen Urticaria sollten mithilfe von Untersuchungen von Blut, Stuhl und Urin die o.g. möglichen Ursachen ausgeschlossen werden. Bei einem Verdacht auf eine Reaktion auf Nahrungsmittel oder Lebensmittelzusatzstoffe kann über 4 Wochen eine pseudoallergenarme Diät erfolgen. Auch ein Symptom-Tagebuch, das vom Patienten geführt wird und in dem die Ernährung und eine mögliche Quaddelbildung in Zusammenhang gebracht werden kann, ist in begründeten Fällen von diagnostischer Bedeutung. Führt eine entsprechende Diät zur Symptomfreiheit, kann eine Provokationstestung angeschlossen werden. Auch bei Hinweisen auf eine physikalisch ausgelöste Quaddelbildung (z.B. Kälte, Wärme, Anstrengung), kann eine Provokationstestung wegweisend sein. Ergänzt werden kann die Diagnostik durch eine ausführliche allergologische Testung. Eine Hautprobe ist nur in den seltensten Fällen notwendig. Die Suche nach einer Infektionsquelle (allergische Reaktion beispielsweise im Rahmen einer Mandel- oder Nebenhöhlenentzündung) kann in Einzelfällen erfolgsversprechend sein.
-
Behandlung
Die Therapie richtet sich nach dem Schweregrad und der Dauer der Beschwerden. Diese ist juckreizstillend, antiallergisch und entzündungshemmend. Hierbei stehen Medikamente mit unterschiedlichen Wirkansätzen zur Verfügung, die individuell und in Abhängigkeit vom Beschwerdebild und der Dauer der Symptome eingesetzt werden. Auch moderne, immunologisch wirksame Medikamente werden in der Routine mit Erfolg eingesetzt. Sehr häufig gehen die Symptome auch ohne eine Therapie nach kurzer Zeit zurück.
-
Studien
Weshalb werden klinische Studien durchgeführt?
Für viele Patienten hat das derzeit verfügbare Behandlungsangebot nicht zu einer Verbesserung des Hautbefundes geführt und sie setzen Ihre Hoffnungen auf die Fortschritte der Medizin. Von dem Zeitpunkt an, wo ein wirksames Arzneimittel/Medikament entdeckt wird - bis es verschrieben werden darf, vergehen oftmals viele Jahre. In diesem Zeitraum wird das Medikament aber bereits schon innerhalb klinischer Studien eingesetzt um weitere Erkenntnisse zu Wirksamkeit und Verträglichkeit über einen längeren Zeitraum zu erhalten. Alle als wirksam zugelassenen Medikamente wurden zuvor in Studien überprüft.
Studienpatienten werden besonders intensiv betreut und regelmäßig untersucht. Hierfür besonders ausgebildete Ärzte, die eine Studie durchführen, folgen einem von Spezialisten und weltweiten Experten entwickelten und von staatlichen Behörden geprüften Behandlungsplan. In diesem „Studienprotokoll“ ist beschrieben, was warum wann getan werden soll. Nur Ärzte mit besonderer Qualifikation und Erfahrung dürfen klinische Studien durchführen. Alle Patienten werden besonders sorgfältig beobachtet und begleitet. Wenn Sie als Patient an einer Studie teilnehmen, erhalten Sie entweder die beste zur Zeit bekannte Therapie, oder Sie erhalten eine Behandlung, von der die Studienärzte mit guten Argumenten annehmen, dass sie wirksamer oder verträglicher ist als die bisherigen Therapieoptionen.
An unserem Forschungsinstitut „Competenzzentrum Dermatologische Forschung – CeDeF“ werden zu unterschiedlichen Hauterkrankungen klinische Studien zu durchgeführt. Hierzu gehören stets die Diagnosen „Psoriasis (Schuppenflechte)“, Neurodermitis, Chronische Wunden und Prurigo nodularis. Auch zu anderen Diagnosen werden regelmäßig klinische Studien durchgeführt.
Wie läuft eine klinische Studie ab?
Bevor Sie als Patient an einem Studienprogramm teilnehmen, wird Sie Ihr Studienarzt gemeinsam mit seinem Team anhand einer ausführlichen Patienteninformation aufklären und zu allen Ihren Fragen sowohl vor als auch während der Studie Stellung nehmen. Nachdem überprüft wurde, ob Sie für die Studie infrage kommen und Sie ausführlich untersucht worden sind, werden Sie als Studienpatient von einem persönlichen Studienarzt/ärztin durchgehend betreut und behandelt. Hierbei werden in Abhängigkeit der Therapie regelmäßig eine ganze Reihe an Untersuchungen durchgeführt und der Hautbefund regelmäßig begutachtet. Mit der Teilnahem an einer klinischen Studie ergibt sich für den Patienten die Möglichkeit, schon vor der Zulassung eines neuen Medikamentes mit diesem behandelt zu werden. Ist die neue Therapie besser als die bisherige, so kann der Studienteilnehmer früher von den Vorteilen der neuen Behandlung profitieren.
Gerne informieren wir Sie über Ihre Möglichkeiten, im Rahmen einer Studie behandelt zu werden. Unsere aktuellen klinischen Studien finden Sie hier.
-
Kontakt
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Institut für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen – IVDP
CeDeF – Studienambulanzen / Privatambulanz
Direktor: Prof. Dr. Matthias Augustin
Martinistrasse 52
20246 HamburgTerminvereinbarung:
Anmeldung CeDeF-Studienambulanz
Tel.: 040 –7410-59504
-
Kliniken
Haftungsausschluss
Die auf unserer Internetseite kostenlos bereitgestellten Informationen (zu bestimmten Krankheitsbildern) wurden nach bestem Wissen zusammengestellt, um interessierten Lesern einen ersten Überblick über mögliche Erkrankungen und Therapiemöglichkeiten zu geben. Sie sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und ersetzen in keinem Falle eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch eine approbierte Ärztin oder einen approbierten Arzt. Die Informationen können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
Trotz sorgfältiger Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für die Inhalte externer Links sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Gleiches gilt für alle Verbindungen, auf die diese Webseite direkt oder indirekt verweist. Das UKE ist für den Inhalt einer Seite, die mit einem solchen Link erreicht wird, nicht verantwortlich.