Prolaktinom

Alternative Bezeichnung:

Hyperprolaktinämie

  • Kurzdefinition
  • Diagnostik
  • Behandlung
  • Studien
  • Kontakt
  • Kliniken
  • Kurzdefinition

    Das Prolaktinom ist ein gutartiger Tumor der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse), welcher sich durch eine gesteigerte Ausschüttung des Hormons Prolaktin auszeichnet. Er zählt zu den häufigsten hormonaktiven Hypophysentumoren. Bei ca. 70% handelt es sich um ein Mikroprolaktinom (Durchmesser ≤ 10 mm), welches fast ausschließlich Frauen betrifft. Makroprolaktinome (Durchmesser ≥ 10 mm) werden bei beiden Geschlechtern gleich häufig diagnostiziert. Der Erkrankungsgipfel liegt überwiegend zwischen dem 30. und 40. Lebensalter. Das Prolaktinom ist die häufigste Ursache für einen erhöhten Prolaktingehalt im Blut (Hyperprolaktinämie). Eine Hyperprolaktinämie führt zu Störungen der Sexualfunktion bei beiden Geschlechtern. Bei Frauen äußert sie sich vor allem mit Menstruationsstörungen, unerfülltem Kinderwunsch oder seltener mit Galaktorrhoe (Milchfluss außerhalb der Schwangerschaft). Bei Männern kommt es zu Fertilitätsstörungen, Potenz- und Libidoverlust sowie vermindertem Bartwuchs. Bei einem vorliegenden Prolaktinom als Ursache können Zeichen einer Raumforderung auftreten (Kopfschmerzen, Sehstörungen). Auch andere Ursachen kommen für eine Hyperprolaktinämie in Betracht, dazu zählen unter anderem para-/supraselläre Tumoren, eine schwere primäre Schilddrüsenunterfunktion, chronische Niereninsuffizienz oder Medikamente wie beispielsweise Neuroleptika oder Antidepressiva.

  • Diagnostik

    Die Diagnosestellung eines Prolaktinoms verläuft über die Messung des Prolaktinspiegels im Blut. Liegen die Werte über 250 μg/l handelt es sich mit größter Wahrscheinlichkeit um ein Prolaktinom, das mittels bildgebender Lokalisationsdiagnostik (Kernspintomografie) gesichert werden muss. Weiterhin erfolgt eine augenärztliche Untersuchung zum Ausschluss von Gesichtsfeldeinschränkungen sowie Visusminderungen.
    Liegen die Werte unterhalb von 250 μg/l erfordert dies weiterer Abklärung, dazu zählen beispielsweise eine Medikamentenanamnese und laborchemische Untersuchungen (vor allem der Schilddrüsen- und Nierenwerte).

  • Behandlung

    Im Gegensatz zu allen anderen Hypophysentumoren ist bei einem Prolaktinom die medikamentöse Behandlung die Therapie der Wahl. Dopaminagonisten führen in 95% der Fälle zur Normalisierung des Prolaktinspiegels im Blut und zur Rückbildung der Tumorgröße. Bei Nichtansprechen oder Unverträglichkeit der medikamentösen Therapie ist eine neurochirurgische Entfernung indiziert.

  • Studien

    Derzeit keine Studien.

  • Kontakt

    Die Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie bietet montags bis freitags in der Zeit von 8 bis 16h (freitags bis 14h) Termine in unserer endokrinologischen Ambulanz unter der Telefonnummer +49 (0) 40 7410 20901 an.

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