Schaufensterkrankheit

Alternative Bezeichnungen:

pAVK


Gefäßverschluss


Claudicatio intermittens


Periphere arterielle Verschlusskrankheit


Intermittend Claudication


Atherosklerose der Extremitätenarterien


Gefäßverkalkung

  • Kurzdefinition
  • Diagnostik
  • Behandlung
  • Studien
  • Kontakt
  • Kliniken
  • Kurzdefinition

    Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) zählt neben der koronaren Herzkrankheit (KHK), der Verengung der hirnversorgenden Gefäße und dem Bauchaortenaneurysma zu den wichtigsten Manifestationen der Arteriosklerose.

    Laut Gesundheitsberichterstattung des Bundes von 1998 hatten etwa 3.000.000 Bundesbürger die Diagnose pAVK. Im Jahr 2012 wurden in der DRG-Krankenhausdiagnosestatistik etwa 180.000 pAVK-Hauptdiagnosen erfasst. In größeren Screening-Untersuchungen waren etwa 20 % der Männer und 17 % der Frauen betroffen.

    Weltweit wurden 2010 über 200 Mio. betroffene Patienten berechnet (Fowkes et al. 2013, Metaanalyse aus 34 Studien).

    Wesentlicher Risikofaktor für die Entwicklung und das Voranschreiten der Erkrankung ist das Rauchen.

    Die periphere arterielle Verschlusskrankheit äußert sich im klinischen Alltag typischerweise durch einen belastungsabhängigen Schmerz in der Gesäß-, Oberschenkel- oder Unterschenkelregion. Bei distalen Läsionen kann auch ein isolierter Schmerz in den Füßen auftreten. Anhand der Schmerzlokalisation lassen sich Rückschlüsse auf die ursächlichen Läsionen ziehen; anhand der Gehstrecke oder anhand des Nachweises von Hautläsionen lässt sich eine Stadien-Einteilung (in Deutschland: Fontaine, im englischsprachigen Raum: Rutherford) vornehmen.

  • Diagnostik

    Für die Diagnostik der pAVK stehen neben der Anamnese (Risikofaktoren, Lokalisation der Beschwerden usw.) und der klinischen Untersuchung (Pulsstatus, chronische Wunden usw.) auch zahlreiche gerätediagnostische Verfahren zur Verfügung. Bei der nicht-invasiven Diagnostik haben vor allem die Messung der Dopplerverschlussdrücke und die Bestimmung des sogenannten Knöchel-Arm-Index eine besondere Bedeutung. Weitere Verfahren, wie z.B. die Oszillographie oder TC-PO2-Messung können die Befunde ergänzen. Zur Stufendiagnostik gehört anschließend die farbkodierte Duplexsonographie, die bereits einen Hinweis auf die Lokalisation der Verengungen liefern kann. Bei der invasiven Diagnostik stehen insbesondere zwei kontrastmittelgestützte schnittbildgebende Verfahren zur Verfügung:

    • Magnetresonanztomographie-Angiographie (MR-Angiographie)
    • Computertomographie-Angiographie (CT-Angiographie)

    Letztlich steht mit der invasiven Angiographie (Digitale Subtraktionsangiographie) unter Röntgendurchleuchtung ein diagnostisches Verfahren zur Verfügung, bei dem auch Therapieverfahren durchgeführt werden können (endovaskuläre Therapie der pAVK).

  • Behandlung

    Für die Therapie der pAVK stehen neben den konservativen Verfahren (z.B. Risikooptimierung, gerinnungswirksame Medikation, Gehtraining, gefäßerweiternde Substanzen) vor allem endovaskuläre (interventionelle) und offen-chirurgische Verfahren zur Verfügung. Die Wahl der Therapie sollte sich nach der Lokalisation, dem Stadium und weiteren Begleitumständen orientieren. In der Regel werden endovaskuläre Revaskularisationen ab einem Stadium IIB nach Fontaine (Gehstrecke weniger als 200 Meter) mit entsprechendem Leidensdruck des Patienten durchgeführt. Bis auf wenige Ausnahmen bleiben offen-chirurgische Verfahren (z.B. Bypasschirurgie, Ausschälplastik) eher den kritischen Extremitätenischämien (Stadium III oder IV nach Fontaine) vorbehalten.

    Für die endovaskuläre Therapie der pAVK stehen heute verschiedene Techniken und Verfahren zur Verfügung. Gemeinsames Prinzip ist die Punktion eines Zugangsgefäßes (z.B. in der Leiste) und die Behandlung der Engstelle mit Ballons, Stents oder anderen Devices.

  • Studien

    Fowkes et al. (2013) Comparison of global estimates of prevalence and risk factors for peripheral artery disease in 2000 and 2010: a systematic review and analysis. Lancet 382(9901):1329-40.

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