Unterschenkelgeschwür

Alternative Bezeichnungen:

Ulkus


Ulcus cruris


offenes Bein

  • Kurzdefinition
  • Diagnostik
  • Behandlung
  • Studien
  • Kontakt
  • Kliniken
  • Kurzdefinition

    Ulcus cruris beschreibt eine offene und zumeist nässende Wunde im Bereich des Unterschenkels. Klinisch zeigt sich in aller Regel ein Substanzdefekt der infiziert oder aber mit Bakterien besiedelt sein kann, eine geringe Heilungstendenz bei verminderte Durchblutung aufweist und mit unterschiedlich starken Schmerzen verbunden ist. Die Größe des Ulcus cruris kann sehr unterschiedlich sein und von wenigen cm bis hin zu einem großflächigen Befall des Unterschenkels und oberen Sprunggelenks reichen. Die Ursachen eines Ulcus cruris sind sehr vielfältig und reichen von einer häufig gleichzeitig bestehenden Chronisch venösen Insuffizienz (Venenschwäche, Krampfadern), Durchblutungsstörungen im Rahmen einer peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK, Schaufensterkrankheit), Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) bis hin zu immunologischen Entzündungsvorgängen an den Gefäßen. Bei häufigeren Ursachen findet diese sich auch in der konkreten klinischen Bezeichnung eines Ulcus cruris wieder. Zum Beispiel Ulcus cruris venosum (allgemein im Rahmen eines Venenleidens auftretend), dem Ulcus cruris postthromboticum (als Symptom eines Postthrombotischen Syndroms) oder das Ulcus cruris arteriosum (bei der pAVK). Als Ulcus cruris mixtum wird eine Form des Ulcus cruris bezeichnet, bei der pAVK und chronisch venöse Insuffizienz gleichermaßen relevant erscheinen. Schon kleinere Wunden können sich dann zu einem chronischen Geschwür (Ulcus cruris) entwickeln.

    Erste Symptome sind

    • Ausfallen der Haare an der betroffenen Stelle
    • Schweregefühl
    • Dellen und Ödeme
    • Verfärbungen der Haut
    • Juckreiz.

  • Diagnostik

    Diagnostisch sollten alle dem Ulcus möglicherweise zugrunde liegenden Erkrankungen ausgeschlossen werden. Hierzu gehört die Untersuchung der Gefäße (Venen, Arterien) mittels Ultraschall oder eines anderen bildgebenden Verfahrens. Ein gleichzeitig bestehender Diabetes kann durch eine Laboruntersuchung ausgeschlossen werden. Sollte eine Wunde nach Beseitigung der Auslöser nicht Abheilen, sollte die Entnahme einer Hautbiopsie in Erwägung gezogen werden, um ein bösartiges Geschehen rechtzeitig zu erkennen. Diese histologische Untersuchung kann auch für andere Ursachen (etwa eine immunologische Entzündung an den Gefäßen) hinweisgebend sein. Weiterhin sollte ein bakteriologischer Abstrich der Wunde erfolgen.

  • Behandlung

    Die Behandlung orientiert sich an den Ursachen. Bei einem Venenleiden kommt in Abhängigkeit des Stadiums eine Kompressionstherapie mittels Wickelung oder Kompressionsstrümpfen zum Einsatz. Eine operative Sanierung der Venen kann langfristig zielführend sein. Auch bei eine arteriellen Verschlusskrankheit kann die Blutversorgung operative verbessert werden. Bei gleichzeitig bestehender diabetischer Stoffwechsellage sollte der Blutzucker korrekt eingestellt werden. Wegen der Gefahr der Hemmung der Wundheilung und lokaler allergischer Reaktionen sollten Wundauflagen so inert wie möglich sein. Alle anderen externen Substanzen sollten allenfalls gezielt und zeitlich befristet zum Einsatz kommen. Wundauflagen ermöglichen ein so genanntes „feuchtes Wundmilieu“ (feuchte Wundbehandlung) das stadiengerecht zur Anwendung kommt. Hierfür stehen unterschiedliche Wundauflagen und Verbände zur Verfügung die den Bedürfnissen der individuelle Wunde Rechnung tragen. Das Einbeziehen unterschiedlicher Fachdisziplinen in der Wundversorgung (Hautärte, Gefäßmediziner, Chirurgen, Entzündungsmediziner, Diabetologen, Orthopädische Werkstätten) ist eine der Alleinstellungsmerkmale eines Schwerpunktzentrums für Wundversorgung.

  • Studien

    Weshalb werden klinische Studien durchgeführt?

    Für viele Patienten hat das derzeit verfügbare Behandlungsangebot nicht zu einer Verbesserung des Hautbefundes geführt und sie setzen Ihre Hoffnungen auf die Fortschritte der Medizin. Von dem Zeitpunkt an, wo ein wirksames Arzneimittel/Medikament entdeckt wird - bis es verschrieben werden darf, vergehen oftmals viele Jahre. In diesem Zeitraum wird das Medikament aber bereits schon innerhalb klinischer Studien eingesetzt um weitere Erkenntnisse zu Wirksamkeit und Verträglichkeit über einen längeren Zeitraum zu erhalten. Alle als wirksam zugelassenen Medikamente wurden zuvor in Studien überprüft.

    Studienpatienten werden besonders intensiv betreut und regelmäßig untersucht. Hierfür besonders ausgebildete Ärzte, die eine Studie durchführen, folgen einem von Spezialisten und weltweiten Experten entwickelten und von staatlichen Behörden geprüften Behandlungsplan. In diesem „Studienprotokoll“ ist beschrieben, was warum wann getan werden soll. Nur Ärzte mit besonderer Qualifikation und Erfahrung dürfen klinische Studien durchführen. Alle Patienten werden besonders sorgfältig beobachtet und begleitet. Wenn Sie als Patient an einer Studie teilnehmen, erhalten Sie entweder die beste zur Zeit bekannte Therapie, oder Sie erhalten eine Behandlung, von der die Studienärzte mit guten Argumenten annehmen, dass sie wirksamer oder verträglicher ist als die bisherigen Therapieoptionen.

    An unserem Forschungsinstitut „Competenzzentrum Dermatologische Forschung – CeDeF“ werden zu unterschiedlichen Hauterkrankungen klinische Studien zu durchgeführt. Hierzu gehören stets die Diagnosen „Psoriasis (Schuppenflechte)“, Neurodermitis, Chronische Wunden und Prurigo nodularis. Auch zu anderen Diagnosen werden regelmäßig klinische Studien durchgeführt.

    Wie läuft eine klinische Studie ab?

    Bevor Sie als Patient an einem Studienprogramm teilnehmen, wird Sie Ihr Studienarzt gemeinsam mit seinem Team anhand einer ausführlichen Patienteninformation aufklären und zu allen Ihren Fragen sowohl vor als auch während der Studie Stellung nehmen. Nachdem überprüft wurde, ob Sie für die Studie infrage kommen und Sie ausführlich untersucht worden sind, werden Sie als Studienpatient von einem persönlichen Studienarzt/ärztin durchgehend betreut und behandelt. Hierbei werden in Abhängigkeit der Therapie regelmäßig eine ganze Reihe an Untersuchungen durchgeführt und der Hautbefund regelmäßig begutachtet. Mit der Teilnahem an einer klinischen Studie ergibt sich für den Patienten die Möglichkeit, schon vor der Zulassung eines neuen Medikamentes mit diesem behandelt zu werden. Ist die neue Therapie besser als die bisherige, so kann der Studienteilnehmer früher von den Vorteilen der neuen Behandlung profitieren.

    Gerne informieren wir Sie über Ihre Möglichkeiten, im Rahmen einer Studie behandelt zu werden. Unsere aktuellen klinischen Studien finden Sie hier.

  • Kontakt

    Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
    Comprehensive Wound Center
    CWC - Wund- und Studienambulanz
    Direktor: Prof. Dr. Matthias Augustin, Prof. Dr. E. Sebastian Debus
    Martinistrasse 52
    20246 Hamburg

    Terminvereinbarung:
    Anmeldung CWC Wundambulanz
    Tel.: 040 –7410-59504

Haftungsausschluss

Die auf unserer Internetseite kostenlos bereitgestellten Informationen (zu bestimmten Krankheitsbildern) wurden nach bestem Wissen zusammengestellt, um interessierten Lesern einen ersten Überblick über mögliche Erkrankungen und Therapiemöglichkeiten zu geben. Sie sind ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt und ersetzen in keinem Falle eine persönliche Beratung, Untersuchung oder Diagnose durch eine approbierte Ärztin oder einen approbierten Arzt. Die Informationen können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.

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