Diagnose als Herausforderung
Starkes Unwohlsein, hohes Fieber und diffuse Schmerzen deuten auf viele Erkrankungen hin.
Selten ist ein Lymphom, ein bösartiger Blutkrebs, Ursache dafür. Bei der Diagnostizierung im Universitären Cancer Center Hamburg (UCCH) im UKE kommt den Patient:innen die interdisziplinäre Zusammenarbeit zugute.
„Nicht alle Lymphome äußern sich durch direkte Krankheitszeichen wie extreme Schwellungen der Lymphknoten“, sagt Prof. Dr. Katja Weisel, stellvertretende Direktorin des UCCH und stellvertretende Direktorin der II. Medizinischen Klinik für Onkologie und Hämatologie, „mitunter lassen sich bösartige Bluterkrankungen erst durch Auswertung verschiedener Gewebeproben eindeutig identifizieren.“ Im Zentrum für Onkologie arbeiten die Krebsspezialist:innen eng mit Fachärzt:innen der Radiologie, Pathologie und Intensivmedizin sowie Expert:innen der Krankenhausapotheke zusammen.
Nach der genauen Diagnose ist meist eine Chemotherapie die Behandlung der Wahl. „Vor oder nach den Chemotherapieblöcken, die im Abstand einiger Wochen erfolgen, kann etwa eine Bestrahlung der Lymphknoten folgen“, erläutert Prof. Dr. Carsten Bokemeyer, Direktor des UCCH und Ärztlicher Direktor der II. Medizinischen Klinik für Onkologie und Hämatologie. „In bestimmten Fällen kommt auch eine autologe Stammzelltransplantation in Betracht.“ Dabei werden den Patient:innen eigene Stammzellen aus dem Knochenmark entnommen und später wieder zugeführt, nachdem die Chemotherapie nicht nur das Wachstum der Krebszellen, sondern auch das Immunsystem des Körpers geschwächt hat.
Im frühen Stadium kann die Krankheit durch die Chemo- und gegebenenfalls aufbauende Therapien bei der stark überwiegenden Anzahl der Patient:innen überwunden werden, bei weiter fortgeschrittenen Erkrankungsstadien gelingt dies bei 50 bis 60 Prozent der Betroffenen.