Versorgungsmodelle
Aktuelle Projekte
Auswirkungen der H-Überweisungen auf die Versorgung Evaluation der Neuregelungen der Hausarztvermittelten Überweisung
Die Studie untersucht die Auswirkungen der Einführung der H-Überweisung, die seit Januar 2023 eine schnellere Terminvermittlung durch Hausärzt:innen ermöglicht und Krankenhauseinweisungen reduzieren soll. Ziel ist es, die Auswirkungen auf die Patientenversorgung sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu evaluieren und neue Erkenntnisse für die zukünftige Implementierung solcher Regelungen zu gewinnen. An der Studie können Haus- und Gebietsärzt:innen teilnehmen, die ihre Erfahrungen und Perspektiven zur Umsetzung und Praxisorganisation teilen.
Ein integrativer Ansatz für eine hausärztlich koordinierte bedarfsgerechte Versorgung bei postviralen Erkrankungen und ME/CFS zur Verbesserung der Teilhabe (GRACI)
Das GRACI-Projekt zielt darauf ab, Hausärzt:innen mit einer innovativen Toolbox zu unterstützen, die eine bedarfsgerechte und integrative Versorgung von Menschen mit postviralen Erkrankungen und ME/CFS ermöglicht. Durch die Berücksichtigung medizinischer sowie kontextueller Faktoren nach der Internationalen Klassifikation der Funktionsfähigkeit (ICF) soll die Teilhabe der Betroffenen verbessert und eine Über- sowie Unterversorgung vermieden werden. Das Projekt, gefördert vom Bundesministerium für Gesundheit, wird in einem zweijährigen Modellvorhaben erprobt und evaluiert.
STATAMED – Transformation des Patientenpfades durch ein sektorenübergreifendes kurzstationäres allgemeinmedizinisch-orientiertes Versorgungmodell
Die Studie STATAMED zielt darauf ab, durch ein sektorenübergreifendes, kurzstationäres allgemeinmedizinisch-orientiertes Versorgungskonzept eine Brücke zwischen ambulanter und stationärer Versorgung zu schaffen. Durch die Einführung strukturierter Behandlungsprozesse und interdisziplinärer Unterstützung soll die Anzahl an Krankenhausaufenthalten und Notfallversorgungen reduziert sowie eine gezielte Versorgung von Patient:innen ermöglicht werden. Das Modell wird an sechs Klinik-Standorten in Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen erprobt.
MultiTool-Entwicklung und Evaluation eines computergestützten Tools für das hausärztliche Management von Multimorbidität
In der MultiTool-Studie wird eine Intervention entwickelt, pilotiert und evaluiert, mit der die DEGAM-S3 Leitlinie Multimorbidität mit Hilfe eines computergestützten Tools implementiert wird. Strukturierte digitale Erhebungen von Patientenpräferenzen, Teilhabechancen, der Behandlungssituation, und der Beschwerdelast, sowie strukturierte Medikamentenreviews sollen die Entscheidungsfindung zwischen Hausarzt und Patient erleichtern. Aktuell wird in einer cluster-randomisierten klinischen Studie geprüft, ob die Intervention die Wahrscheinlichkeit für Krankenhauseinweisungen reduziert.
ESCAPE: EU-gefördertes Projekt für Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz und weiteren chronischen Erkrankungen
Das ESCAPE-Projekt untersucht, ob eine personalisierte und integrierte Versorgung für ältere Patient:innen mit Herzinsuffizienz und weiteren chronischen Erkrankungen ihre Lebensqualität verbessern kann. Durch langfristige, teambasierte Unterstützung und regelmäßige Beratung wird den Betroffenen geholfen, ihre gesundheitlichen Belange und den Umgang mit Stress besser zu bewältigen. Ziel ist es, eine bessere Vernetzung zwischen Hausärzt:innen, Spezialist:innen und Patient:innen zu schaffen und so die Behandlungsergebnisse zu optimieren.
Evaluation der Schwerpunktpraxen zur medizinischen Versorgung wohnungsloser Menschen in Hamburg
Die Evaluation der Schwerpunktpraxen zur medizinischen Versorgung wohnungsloser Menschen in Hamburg untersucht die Auswirkungen dieser Praxen auf die gesundheitliche Versorgung der Betroffenen und ihre Integration in das Regelversorgungssystem. Ziel ist es, die Gründe für die Nutzung der Praxen sowie Hindernisse für den Zugang zum regulären Gesundheitssystem zu verstehen und die medizinische Versorgung wohnungsloser Menschen langfristig zu verbessern. Die Ergebnisse sollen helfen, das Projekt weiterzuentwickeln und die Versorgung dieser besonders vulnerablen Gruppe zu optimieren.
Kürzlich abgeschlossene Projekte
Entwicklung und Evaluation eines Konzeptes zur berufsübergreifenden Zusammenarbeit bei Patientinnen und Patienten mit palliativem Versorgungsbedarf (KOPAL)
Die KOPAL-Studie zielt darauf ab, die Versorgung von Patient:innen mit nicht-onkologischen chronischen Erkrankungen durch eine intensivierte, berufs- und fachübergreifende Zusammenarbeit zu verbessern. Durch strukturierte Fallbesprechungen zwischen Hausärzt:innen und SAPV-Teams soll die Symptomlast verringert, Krankenhausaufenthalte reduziert und die Lebensqualität der Betroffenen gesteigert werden. Die Studie wird an vier norddeutschen Standorten durchgeführt und evaluiert die Wirksamkeit dieses neuen Versorgungsansatzes.
Depressionsscreening in der Hausarztpraxis: Steigerung der klinischen Effektivität und ökonomischen Effizienz durch patienten-orientiertes Feedback (GET.FEEDBACK.GP)
Die GET.FEEDBACK.GP-Studie untersucht, wie eine patienten-orientierte Rückmeldung im Rahmen des Depressionsscreenings in der Hausarztpraxis den Verlauf von depressiven Symptomen verbessern kann. Ziel ist es, die Effektivität der Depressionsfrüherkennung zu steigern und gleichzeitig die klinische Effektivität sowie die ökonomische Effizienz zu erhöhen. Wenn die Rückmeldung als wirksam befunden wird, soll sie in die regelmäßige hausärztliche Versorgung integriert werden.
Förderung des Selbstmanagements zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen (DECADE)
Die DECADE-Studie untersucht eine Intervention zur Förderung des Selbstmanagements bei der Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, um die Gesundheitskompetenz von Patient*innen zu steigern und eine patientenorientierte Kommunikation zu fördern. Ziel ist es, langfristige Lebensstilanpassungen zu unterstützen und die Risikoberatung in der hausärztlichen Praxis zu optimieren. Die Studie wird an mehreren Standorten durchgeführt und soll die Wirksamkeit der Intervention messen, um deren Integration in die Praxis zu ermöglichen.
interprof HOME – Entwicklung und Testung eines interprofessionellen personenzentrierten Versorgungskonzeptes für in der Häuslichkeit lebende Patient*innen
Die Studie interprof HOME entwickelt und testet ein interprofessionelles, personenzentriertes Versorgungskonzept zur Optimierung der ambulanten Versorgung pflegebedürftiger Patientinnen in der Häuslichkeit. Ziel ist es, Krankenhausaufenthalte zu vermeiden, ungeplante ärztliche oder rettungsdienstliche Inanspruchnahmen zu reduzieren und die Lebensqualität der Patientinnen zu verbessern. Die Studie verfolgt einen bedarfsorientierten Ansatz und wird durch Fokusgruppen, Interviews und Best-Practice-Beobachtungen unterstützt.